Bürgermeisterkandidatin Elke Rybarczyk auf Fahrradtour durch Erle

Veröffentlicht am 19.05.2014 in Kommunalpolitik

Elke Rybarczyk radelte durch Erle ...

Mit einigen Interessierten startete Elke Rybarczyk die Erkundungstour vom Heimathaus in Erle um 9.30 Uhr.

Die 1. Station war der in der Öffentlichkeit heftig diskutierte Kreuzungsbereich der B 224 mit der Silvesterstraße und dem Suendarper Weg.

Ein Anwohner teilte uns seine Bedenken mit: Überhöhte Geschwindigkeit vor allem der Lastkraftwagen und Motorräder, hohes Verkehrsaufkommen zu den Stoßzeiten, die sich mit dem Schulbesuch der Kinder decken. Seine Forderungen: Wenn es den Kreisverkehr nicht geben sollte, dann doch wenigstens eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h vom Raesfelder Gemeindegebiet bis zur Kreuzung Schermbecker Straße und Rhader Straße.

Die Bürgermeisterkandidatin griff die Kritik auf und bemängelte ihrerseits die fehlende Ausdauer der Verwaltung und des Bürgermeisters, dieses Problem immer wieder den zuständigen Stellen vorzutragen und versprach, bei diesem Problem nicht locker zu lassen, um den Kreisverkehr doch zu bekommen.

Ein Besucher sprach uns auf die Erweiterung des Gewerbegebietes bis zur Bebauung an. Es würde sich doch nicht lohnen, weil ein Abstand von ca. 100 Metern zur Bebauung höchstens ein Breite von knapp 60 Metern entlang der B 224 für eine Ansiedlung bliebe. Warum dehnt man das Gewerbegebiet nicht Richtung Dorsten aus ?

Elke Rybarczyk will diese Überlegungen mitnehmen.

Die 2. Station war das Kasernengelände am Holten und dem Heideweg.

Die Gemeinde plant im linken Teil des Geländes Wohneinheiten (Einfamilienhäuser).

Ein ehemaliger Soldat der Kaserne und ein in unmittelbarer Nachbarschaft der Kaserne wohnender Mitbürger gaben zu bedenken, dass Teile des Geländes für Reparaturen an Fahrzeugen und Maschinen genutzt worden seien und es Sickergruben gegeben habe. Deswegen bestehe für die Gemeinde die dringende Aufgabe vor einem Verkauf von Grundstücken, den Boden auf Rückstände zu untersuchen, damit später keine Regressansprüche gestellt werden können.

Es gibt Beispiele genug, wo Familien ihre Existenz verloren haben, weil der Boden kontaminiert war (Bergkamen u. a.).

Elke Rybarczyk und die anwesenden Kommunalpolitiker nahmen diese Berichte und Anregungen in ihre Agenda auf.

Die 3. Station war der Hof der Familie Stegerhoff an der Marienthaler Straße.

Nach einem leckeren Begrüßungsschluck  berichteten Herr und Frau Stegerhoff  über ihre alternative Arbeit zur normalen Landwirtschaft.

Mit Marmeladen und Likören der verschiedensten Art sind sie erfolgreich in eine Marktlücke gestoßen. Sie verkaufen auf Märkten und gestalten jedes Jahr einen eigenen von vielen Menschen frequentierten Bauernmarkt.

Sie übten Kritik an den zahlreichen Regulierungen durch die EU und den übertriebenen staatlichen Kontrollmechanismen. Auch stelle der Mindestlohnfür kleine Betriebe - wie sie einer sind - eine Gefahr dar. Die Produkte würden teurer werden und damit könnten Kunden zu den Discountern abwandern, obwohl alle Kunden ihr Warenangebot für besser hielten.

Die 4. Station bildeten die Femeiche und das alte Pfarrhaus.

Elke Rybarczyk erläuterte ausführlich die Problematik eines Verkaufes des Pfarrhauses an Außenstehende -  für die Femeiche selbst, aber auch für die Erler Bevölkerung. Es würde ein historisches, mit vielen Emotionen und Erinnerungen beladenes Gebäude verschwinden - und die Femeiche würde unter Baumaßnahmen schweren Schaden nehmen.

Sie forderte erneut den Kauf des Pfarrhauses durch die Gemeinde.

Die 5. Station war der Erler Kirchring.

Die Mitfahrenden waren erschrocken über den maroden Zustand des Schneemannhauses. Die Fassade, die bei einer Renovierung recht schön sein könnte, ist dem Verfall geweiht. Auch der Leerstand der angrenzenden Bauernhöfe irritierte sie sehr.

Die Gemeinde hat diese Grundstücke gekauft und will sie einem Investor anbieten, der u. a. Gebäude für eine Betreuung älterer Menschen errichten solle. Außerdem soll an der Schermbecker Straße das neue Pfarrhaus gebaut werden.

Es bestand Einigkeit darüber, dass durch einen Abriss der Gebäude und Errichtung neuer Gebäude der dörfliche Charakter von Erle verloren ginge.

Wie schon in Raesfeld geschehen, verschwinden alte Gebäude. Neue zweckmäßige Gebäude werden errichtet, wie das Haus hinter dem Froschbrunnen und die Häuserzeile vom Kreisverkehr bis zum alten Markt. Raesfeld hat nur noch in der Freiheit den dörflichen Charakter erhalten.

Schade.

Die Bürgermeisterkandidatin Elke Rybarczyk will diese Problematik in ihr Programm aufnehmen und verstärkt darauf achten, dass alte Gebäude erst auf ihre Sanierung hin untersucht werden bevor ein Abriss durchgeführt werde.

Die Radtour endete gegen 13.15 Uhr. Alle Beteiligten zeigten sich zufrieden, hatten neue Erkenntnisse gewonnen und neue Einschätzungen erfahren.